Wanderung von der Wupperquelle bis zur Mündung, 3. Teil  

1. Teil der Wupperwanderung fand statt am 15.01.2006
2. Teil der Wupperwanderung fand statt am 24.09.2006
3. Teil der Wupperwanderung fand statt am 06.01.2008
3. Teil der Wupperwanderung fand statt am 10.02.2008 (Nachholtermin)
4. Teil der Wupperwanderung fand statt am 10.08.2008 (1. Versuch)
4. Teil der Wupperwanderung fand statt am 26.10.2008 (2. Versuch)
5. Teil der Wupperwanderung fand statt am 16.08.2009
6. Teil der Wupperwanderung fand statt am 25.09.2010
7. Teil der Wupperwanderung fand statt am 26.09.2010

06.01.2008, Dritter Abschnitt der Wupperwanderung

Krebsöge - Wuppertal, 19,2 km

Treffpunkt ist mal wieder der Park and Ride Parkplatz an der Autobahn Abfahrt Burscheid. Pünktlich um 10:00 Uhr sind Gisela, Jo, Gerdi, Jörg, Hans-Walter, Conni und Michel, der zuvor Karin abgeholt hat, da. Uli hat wegen Magendarmproblemen abgesagt, Iris hat dann auch verzichtet, wie sich später rausstellt, hat auch Sie Magendarm. Jeanine geht es auch nicht gut, sie hat auch abgesagt. Uwe ist leider auch nicht dabei, er muss sich noch schonen.

Das Wetter ist nach den letzten verregneten Tagen etwas bewölkt, aber trocken. Die Strategie, wo wir die Autos abstellen, nimmt dann doch noch einige Zeit in Anspruch. Jörg hat dann aber die zündende Idee, wie es optimal mit den Autos funktioniert, und es kann losgehen. Über die Autobahn geht es bis zur Abfahrt Ronsdorf und von dort über die B51 Richtung Wuppertal, wo wir am Ende der Straße, Blombacher Bach’ unterhalb der Autobahn A1 um 10:30 Uhr Jo’s Auto (7-sitzig) stehen lassen. In Beyenburg platzieren wir das Auto von Hans-Walter als ‚Reserve’ für die ‚Kurzwanderer’.

Es geht weiter Wupper aufwärts Richtung Radevormwald. Unterhalb der Staumauer der Wuppertalsperre in Krebsöge stellen wir die Autos von Conni und Michel ab. Seit der Quelle der Wupper sind wir 44,1 km gewandert. Um Punkt elf wandern wir los. Der Weg führt uns hinab zum Fuß des Damms. Auf der Wilhelmtstaler Straße gehen wird weiter oberhalb der Wupper entlang bis zur Ortschaft Wilhelmtstal. Hier wird wieder die Trasse der Wuppertalbahn sichtbar, deren Strecke durch die Wuppertalsperre unterbrochen wurde. Hier beginnt das untere Areal der so genannten Wupperindustrie, eine Ansammlung von längst aufgegebenen Textil-, Metall- und Papierfabriken, die sich bis Beyenburg hinzieht. Wilhelmstal macht heute einen etwas verschlafenen Eindruck, dabei war die dortige Papierfabrik einer der Hauptgründe für den Bau der Wuppertalbahn. Heute zeugt auf dem Gelände nicht mehr viel von dieser industriegeschichtlichen Relevanz.

Dafür zeigt sich die Wupper hinter Wilhelmstal von ihrer idyllischen Seite, auch weil der Fluss hier in seinem engen Tal durch den Beginn des Aufstauen durch die Staustufe Dahlhausen ein sehr ruhiges Fließverhalten aufweist. Die hohe Brücke der Wuppertalbahn wird unterquert und der Weg folgt nach einem Bogen den Gleisen an der Staustufe vorbei. Die Staustufe dient einem kleinen Wasserkraftwerk, das seit fast hundert Jahren Strom erzeugt, damals für die Industrie an der Wupper, nun mit Einspeisung in das Netz. Ein weiterer Fabrikgebäudekomplex, die ehemalige Textilfabrik Hardt, Pocorny & Cie begleitet den Weg auf der anderen Wupperseite bis zum Viadukt der Wuppertalbahn über die Hardstraße, der ein Stück bis zum ehemaligen Bahnhof Dahlhausen gefolgt wird.

Hier residiert der Förderverein Wupperschiene e.V., der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Bahnstrecke als Museumsbahn zu betreiben und der hier eine Menge an historischen, aber leider desolat erscheinenden (Dampf-) Lokomotiven und Waggons abgestellt hat. Weiter geht es über ein kleines Anliegersträßchen an der Wupper und der Bahn entlang, die sich kurz darauf über den Fluss hinweg verabschiedet.

Das Wetter wird immer besser und die Sonne lässt sich immer öfters blicken. Weitere aufgelassene Fabrikgebäude bei Vogelsmühle werden passiert und auch ein Wupperwehr, von dem ein Obergraben abzweigt, der Wasser für die Textilfabriken des nun erreichten Dahlerau zuträgt. Die Wohngebäude, die hier passiert werden, können ihre Herkunft als ehemalige Arbeiterwohnungen nicht leugnen und bald kommt der industriegeschichtliche Höhepunkt in Sicht, das Wülfing-Museum , ebenfalls eine ehemalige Fabrikationsstätte des Fritz Hardt.

Hinter Dahlerau führt ein Pfad am steilen Hang entlang der Wupper an einer Kläranlage vorbei in den Wald hinein, der bis zu dem Flecken Oedeschlenke durchschritten wird. Hier beginnt die Stauwurzel des Beyenburger Stausees, des zweitgrößten Aufstau der Wupper. Bald darauf wird der Stausee mittels einer Brücke überquert und dem rechten Ufer gefolgt, wo sich die Sportstätten der überregional bekannten Wassersportvereine (Kanu, Drachenboot) befinden.

Es ist 13:30 Uhr und wir beschließen im ‚Café Boothaus’ eine kurze Pause einzulegen. Das gemütliche Café lädt aber zu mehr ein, und so wird aus dem einen Bier und was Kleines zu Essen doch was mehr. Nach einer Stunde Pause brechen wir um 14:30 Uhr auf. Die hier wieder parallel führende Wuppertalbahn mit ihrer denkmalgeschützten Brücke und die Landstraße L414 werden gemeinschaftlich mit dem Stausee unterquert.

Karin, Gisela und Hans-Walter hören hier auf und finden nach einiger Zeit ihr Auto auch wieder. Der Blick fällt nun über den See hinweg auf den historischen Beyenburger Ortskern und die Klosterkirche. Die Sonne kommt nun vollends durch und taucht die Landschaft in ein weiches Licht. Weiter geht es entlang dem Ufer an dem Stauwehr vorbei und der Weg überquert die Wupper abermals mittels einer schmalen Fußgängerbrücke. Hinter der Brücke landet man schon direkt im überaus sehenswerten historischen Ortskern Beyenburgs, der nun teilweise durchquert wird.

Nach kurzer Zeit stehen wir am Ufer der Wupper. Keine Brücke?. Wir haben uns verlaufen. Also zurück. Die Fußgängerbrücke über die Wupper finden wir rasch wieder und zwar im Ortsteil Bilstein, wo eine Felsenklippe in die Wupper ragt. Nun geht derWanderweg am rechten Ufer der Wupperschleife um Beyenburg herum. Nach ein paar hundert Metern trifft der Weg auf die Landstraße nach Schwelm.

 

 

Der nächste Abschnitt der Wanderung beginnt am geologischen Aufschluß Porta Westfalica, der, wie der Name schon andeutet, die Grenze zwischen dem Rheinland und Westfalen bildet, und von der Landstraße L527 vom rheinländischen Wuppertal zum westfälischen Schwelm durchzogen wird. Der Wupperweg durchquert mit der Landstraße den Aufschluß, biegt aber kurz darauf nach links in ein Wäldchen ab und erreicht die Schwelmer Hofschaft Weuste. Diese wird durchquert und der Weg führt wieder in das Tal der Wupper hinein und folgt ihr im bewaldeten Hang.

Der Fluß ist aber auf der Strecke nicht zu sehen, auch liegt hier die Landstraße L527, die Beyenburger Straße/Wupperstraße, dazwischen, die bis Wuppertal-Oehde parallel zur Wupper verläuft, und die sich hier auch akustisch bemerkbar macht. Beim Schwelmer Flecken Dahlhausen wechselt der Weg zu einem schmalen Pfad, der am steilen Hang oberhalb der Wupper und der Beyenburger Straße verläuft. Unterhalb liegt die Erfurter Tapetenfabrik bekannt für ihre Rauhfaser. Zwischen 1827 und 1843 wurden hier schon handgeschöpfte Filterpappe und Druckpapiere hergestellt.

Der Pfad steigt allmählich ab und erreicht kurz vor Kemna den Talgrund. Die Beyenburger Straße, auch die Wuppertalbahn und zu guter Letzt auch die Wupper selbst wird überquert, es geht hoch bis unterhalb der Untere Herbringhauser Talsperre und weiter am linken Ufer oberhalb des Fluß den Hang entlang bis nach Laaken. An der Wupper lag hier zwischen Kemna und Laaken eines der ersten Konzentrationslager der Nationalsozialisten. In Laaken wird schnell ein Wohngebiet durchschritten, wobei sich der Weg ein Stück von der Wupper abwendet. Da nun bei einigen die Müdigkeit durchkommt, verzischten wir auf den Weg, der hoch in den Marscheider Wald hineinführt, und bleiben im Talgrund. Vorbei am lang gezogenem Werksgelände der Firma Vorwerk. Diese wurde 1883 von den Brüdern Carl und Adolf Vorwerk unter dem Namen ‚Barmer Teppichfabrik Vorwerk & Co’ gegründet. Noch im selben Jahr trennten sich die Brüder wieder, und Carl Vorwerk leitete die Firma alleine weiter. Hergestellt wurden zunächst hochwertige Teppiche und Möbelstoffe, später auch - erst unter einem englischen Patent, dann unter verbessertem eigenen - die nötigen Webstühle.

Die Bundesstraße B51 erreichen wir um 16:30 Uhr beim Ortsteil Oehde. Dort steht auch unser Auto. Die große Talbrücke der Autobahn A1 dominiert hier das Tal der Wupper. Bis hierhin haben wir 63,3 km des Wupperwanderwegs bewältigt. Die Hälfe des Gesamtweges liegt nun hinter uns.

Beim nächsten Mal heißt es vorerst Abschied von der Wupper, wir erklimmen dann die Südhöhen der Stadt Wuppertal.

Nun geht es wieder zurück zur Staumauer nach Krebsöge. Wir informieren die ‚Kurzwanderer’, dass wir Richtung Heimat fahren. Um 17:30 Uhr sind außer Iris und Uli alle, inklusive Julian, im mongolisch- chinesischen Restaurant‚ Dschingis Kahn’ wieder vereint. Karin und Uwe haben uns dieses Restaurant in ihrer Nachbarschaft empfohlen und das ist ein Glücksgriff. Wir haben einen großen Tisch in einem Nebenzimmer für uns allein. Das Buffet ist sehr reichhaltig. Sowohl die rohen Zutaten für das mongolische Menü als auch das chinesische Büffet sind sehr lecker präsentiert: hier bedient man sich mehrmals! Die Reis-, Bambus- und Rosenschnäpse sind etwas gewohnheitsbedürftig müssen aber weg. Nach dem Dessert gibt es noch einen alkoholfreien Absacker auf Kosten des Hauses.

Um 19:45 Uhr verabschieden wir uns voneinander ohne zu vergessen, den nächsten Abschnitt für den August 2008 zu planen.

  Foto-Album