Wanderung von der Wupperquelle bis zur Mündung, 4. Teil 

1. Teil der Wupperwanderung fand statt am 15.01.2006
2. Teil der Wupperwanderung fand statt am 24.09.2006
3. Teil der Wupperwanderung fand statt am 06.01.2008
3. Teil der Wupperwanderung fand statt am 10.02.2008 (Nachholtermin)
4. Teil der Wupperwanderung fand statt am 10.08.2008 (1. Versuch)
4. Teil der Wupperwanderung fand statt am 26.10.2008 (2. Versuch)
5. Teil der Wupperwanderung fand statt am 16.08.2009
6. Teil der Wupperwanderung fand statt am 25.09.2010
7. Teil der Wupperwanderung fand statt am 26.09.2010

Sonntag, den 26.10.2008, Vierter Abschnitt, 2. Versuch

Auch für diesen Sonntag sind die Wettervorhersagen nicht so gut. Nichts desto trotz trifft sich der ‚harte’ Kern um 9:30 Uhr auf dem bekannten Parkplatz in Burscheid. Über die A1 geht es Richtung Wuppertal Oehde. Wir parken unterhalb der großen Autobahntalbrücke, die die Wupper überspannt. Wanderschuhe an und los geht’s.

Es ist 10 Uhr. Jetzt heißt es vorerst Abschied von der Wupper zu nehmen, denn der Wupperweg folgt ab hier ein Stück nicht mehr dem Fluss, der auf den weiteren Kilometern nun durch Wuppertal fließt. Daher wurde der Weg in die Südhöhen der Stadt verlegt. Die Südhöhen müssen aber jetzt erstmal erklommen werden. Dieses geschieht mittels eines langen Aufstiegs den Hammesberger Weg hinauf, bei dem man schnell die hohe Autobahnbrücke unter sich lässt, ebenso auch die Bahnstrecke zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Solingen-Ohligs. Auf halber Höhe bietet sich ein Blick auf das Tal der Wupper.

Oben angekommen, geht es durch den Wald zum sehenswerten Vorwerk'schen Privatpark  http://de.wikipedia.org/wiki/Vorwerk-Park   im Murmelbachtal. Noch ein kurzer Anstieg, dann endet dieser Abschnitt des Wupperwegs am Toelleturm  http://de.wikipedia.org/wiki/Toelleturm  im exklusivsten Wuppertaler Wohnviertel. Knapp 200 Höhenmeter sind bewältigt. Es ist kurz nach 11 Uhr und die ersten 4 km haben wir hinter uns.

Wir kontaktieren Hans-Walter um den Einstieg in den Wupperweg von ihm, Jeanine und Karin zu planen. Alles etwas konfus. Genaueres wollen wir etwas später festlegen.

Vom Toelleturm ausgehend, führt der Wupperweg zunächst einmal über die Rudolf-Ziersch-Straße hinab zum kleinen Waldgebiet Kothener Busch, das nach vorsichtiger Überquerung der Obere Lichtenplatzer Straße betreten wird. Der Weg verläuft ein gutes Stück durch den Wald, wobei sich an einem Aussichtspunkt ein Blick auf die innerstädtischen Bereiche des Stadtbezirk Unterbarmen bietet, durch den im Tal die Wupper hindurchfließt. Es steigt nun nicht mehr sehr an. Viele Jogger, Walker und Wanderer sind hier unterwegs. An einem Sportplatz wird kurz darauf die Oberbergische Straße überquert und der Wald Christbusch betreten. Dieser wird an zwei Denkmalen und einer Kleingartensiedlung vorbei durchquert und das Bendahler/Böhler Bachtal erreicht. Durch eine weitere Kleingartenanlage beginnt der Anstieg aus dem Tal hinaus, der sich nach Unterquerung der Hauptverkehrsachse Ronsdorfer Straße über die Wohngebietsstraße Am Walde bis zum Freudenberg fortsetzt. Dort wird die autobahnähnliche Schnellstraße L418 überquert und es geht mitten durch eine weitere Kleingartenanlage der Bayer AG (Wuppertal die Stadt der Kleingärtner?) hindurch zum oberen Bereich des historischen Gelpetals. Dieses wird aber nur kurz am Rande berührt, der Weg wendet sich wieder bergwärts und überquert auf einer Fußgängerbrücke erneut die L418.

Nach einem kurzen Stück auf der Jägerhofstraße biegt der Weg in das Wohngebiet Am Friedenshain ab und durchläuft es bis zur Cronenberger Straße, die zugleich überquert wird. Der sich anschließende Jung-Stilling-Weg im Stadtbezirk Küllenhahn bietet neben dem Schulzentrum Süd und einem hohen, "Rigi Kulm" genannten Fernmeldeturm auch noch einen tollen Blick über das Tal der Wupper auf den Stadtteil Elberfeld mit der Universität. Es ist kurz vor 13 Uhr als wir in das Restaurant Rigi-Kulm   http://www.rigi-kulm.de  einkehren.

Das Durchschnittsalter der Gäste ist weit über 60, in der Speisekarte spiegelt sich dies wider: Seniorenteller en masse. Wir stärken uns mit Suppen und Kuchen. Ein, zwei Bierchen dürfen auch nicht fehlen. Die Hälfte des Tagespensums haben wir hinter uns und ein Höhenmeter nach dem anderen kommt dazu. Seit dem Start sind es ca. 370 m. Wir kontaktieren nochmals Hans-Walter und vereinbaren den Treffpunkt: ‚An der Kaisereiche’. Auf dem Jung-Stilling-Weg geht es noch ein kurzes Stück weiter bis in Höhe eines Minigolfplatzes die Dürrstraße quert. In diesem Abschnitt des Wupperwegs folgt der Weg zunächst kurz einer Anliegerstraße namens Zeppelinallee in ein kleines Wäldchen hinein. Dieses wird nach Verlassen der Straße durchwandert und man gelangt in die Siedlung Obere Rutenbeck, wo ein paar alte und hübsche Fachwerkhäuser stehen. Als wir auf die Strasse ‚Zur Kaisereiche’ stoßen, rufen wir wieder Hans-Walter an. Er ist ganz in der Nähe. Nach ein paar Minuten tauchen sie auf und wir wandern gemeinsam weiter.

Uwe wird heute nicht mehr zu uns stoßen. Es gibt wohl ein ‚Problem’ mit dem Chauffeur. Gisela geht es auch nicht gut. Sie musste heute Morgen schon passen. Es fängt leicht zu nieseln an, was uns aber nicht daran hindert, weiter zu machen. Hinter der Siedlung beginnt schon das große Waldgebiet des Staatsforst Burgholz   http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsforst_Burgholz , durch den der Weg die nächsten zehn Kilometer führen wird. Die stillgelegte Bahnstrecke des "Samba-Express" wird überquert und man gelangt zur Kaisereiche, ein Baum, der zu Ehren der Reichsgründung 1871 gepflanzt wurde. Ebenfalls überquert wird die Schnellstraße L418, allerdings vollkommen unbemerkt, denn sie verläuft in einem fast zwei Kilometer langen Tunnel tief unterhalb des Burgholz.

Nun geht es in den Wald hinein und man gelangt im Bogen endlich wieder in das Tal der Wupper, wo man hoch oberhalb des Talgrunds auf die große Wuppertaler Kläranlage Buchenhofen blickt und wo sich auch die parallel zur Wupper verlaufende Schnellstraße L74 akustisch bemerkbar macht. Der Weg beschreibt weiter einen Bogen und steigt dann entlang dem Glasbach hinauf zum Zimmerplatz, einer Waldwegekreuzung. Wenn einem die Vegetation auf dem Weg seltsam vorkommen sollte, so beweist man damit ein gutes Auge: Hier befindet sich eine der Anbauflächen des Arboretums Burgholz, in dem das Gedeihen fremder Baumarten aus drei Kontinenten wissenschaftlich untersucht wird. Entsprechend exotisch und abwechslungsreich gestaltet sich die Pflanzenwelt. Karin, Jeanine und Hans-Walter kapitulieren: Der Anstieg war aber auch heftig und unser Schritt ist Ihnen etwas zu schnell. Wir sind ja auch schon seit fünf Stunden unterwegs und sie kommen wie Hans-Walter bemerkt ‚direkt von der Couch’. Die drei gehen zur nahegelegenen Gaststätte ‚Bahnhof Burgholz’ zurück.

Unser Weg biegt am Zimmerplatz nach rechts ab, führt über die Höhen lang des Burggrafenberg und umrundet ihn in den Hängen des Tals der Wupper. Der Regen wird heftiger, wir können uns aber an einer Grillhütte unterstellen. Nach 10 Minuten lässt der Regen etwas nach und wir beschließen weiter zu gehen. Verborgen bleiben in einer Kurve neben dem Weg die als Bodendenkmal eingetragenen Reste einer frühmittelalterlichen Ringwallanlage namens Burggraben. Steil ist kurz darauf der Abstieg hinab zum Burgholzbachs. Am Burgholzbach liegen die Grundmauern des Kremershammer, eines der Zeugnisse des vorindustriellen, Wasserkraft nutzenden, metallverarbeitenden Gewerbes an der Wupper und den zufließenden Bächen der Region. Am Kremershammer führt auch die L74 vorbei, die sogleich unterquert wird. Anschließend überquert der Weg auf der Teufelsbrücke bei dem ehemaligen Drittten Kotten im Friedenstal die Wupper und somit die Stadtgrenze zu Solingen und führt am Flockertsholzer Bach entlang, die kleine Zufahrtsstraße hoch.

Nach einem langen Anstieg verlassen wir den Wupperwanderweg und biegen auf den Wanderweg S der für ‚Rund um Solingen’ steht. Es geht immer noch bergauf. So langsam reicht es. Wir passieren einen Kindergarten mitten in der Walachei und erreichen den Sportplatz von Gräfrath. Kurze Frage nach dem Weg. Jetzt geht es nur noch bergab Richtung Gräfrath Zentrum. Um Punkt 17 Uhr sind wir am Brauhaus. Es war auch Zeit: es ist schon sehr dämmrig. Karin, Jeanine und Hans-Walter warten schon auf uns. Man hat uns ein gemütliches Zimmer im ersten Stock reserviert. Die Regale an den Wänden sind voller Bier-Krüge und –Flaschen. Die Speisekarte ist sehr abwechselungsreich,  http://www.graefratherklosterbraeu.de/ , jeder findet was.

Um kurz vor 19 Uhr heißt es Adieu zu sagen. Jo und Michel holen mit Karin, Jeanine und Hans-Walter die Autos am Start ab. Dort verabschieden sich Jo und Michel und fahren zurück nach Gräfrath um den ‚Rest’ der Truppe einzuladen. Ein langer anstrengender Tag geht zu Ende. Bis zur Mündung in den Rhein sind es noch 45 km. Könnte man in zwei Etappe schaffen!

Mit dem Schlussanstieg Richtung Gräfrath waren das heute ca. 23 km bis 24 km mit gut 800 Höhenmeter: die Königsetappe. Die maximale Höhe hatten wir heute am Toelleturm mit 331 Meter. Mit 116 Meter war die Wupperüberquerung in Gräfrath die kleinste Höhe, also eine sehr hügelige Wanderung heute. Es kann nur besser (flacher) werden!
 


Höhenprofil der Wupperwanderung


 
Foto-Album