schrieb am 12.12.2006
Prachtstück
Eine Krippe mit Schwarzwaldhaus ist der ganze Stolz von
Künstler Siegfried Kuhl. Das schmucke Unikat ist die bislang größte Krippe des
Langenfelders.
Jede Menge Unikate: Siegfried Kuhl steckt viel Arbeit in sein Hobby. Im Laufe
des Jahres hat
er insgesamt 16 Krippen gebaut. Jedes vom Langenfelder im Laufe der Jahre
entworfene
Exemplar ist einzigartig. FOTO: MATZERATH
IANGENFELD (mkl) Die eingerollte Katze darf auf dem für sie vorgesehenen Mauervorsprung schon einmal zur Probe liegen. Aber Siegfried Kuhl wird die winzige Holzfigur noch in Sicherheit bringen, wenn er die letzten Bauarbeiten am Haus ausführt. Die Krippe mit Schwarzwaldhaus, angrenzendem Berg und Weideland für Schafe ist nicht nur das bislang größte Exemplar, sondern auch das diesjährige Prachtstück. „Die Häuser werden immer besser", meint der passionierte Krippenbauer und Holzschnitzer, wenn er das aktuelle Sortiment mit den Ergebnissen der Vorjahre vergleicht.
Vor allem aber sieht keine Krippe wie die andere aus, auch wenn Außenstehende glauben, dass Kuhl so viel Neues gar nicht einfallen kann. 16 Krippen hat Kuhl im Laufe des Jahres gebaut. Fünf sind zur Dekoration von Schaufenstern bestimmt. Die anderen Krippen samt Moospolster und Figuren werden bis zum 15. Dezember in der Stadtgalerie ausgestellt. Erfahrungsgemäß ist danach der Großteil verkauft.
Welche zu diesem Weihnachtsfest bei Kuhls im Wohnzimmer stehen wird, ist noch nicht klar. „Mal sehen, welche übrig bleibt", erklärt der Bastler, dem sie alle lieb sind. Eine eigene „Familienkrippe" hat er nie angefertigt, aufgestellt wird jedes Jahr eine andere. Liebevoll bis in die kleinsten Details gestaltet sind ohnehin alle und die Haus-Form ist im Prinzip Geschmackssache.
Echte „Bethlehem" -Krippen, die er früher im Programm hatte, sind dieses Mal
nicht dabei. Dafür hat Siegfried Kuhl erstmals eine in schleswig-holsteinischer
Art gebaut. Solche Nur- Dach - Häuser, die in einer Geraden vom Giebel bis zum
Boden reichen, hat er im Urlaub entdeckt und sofort als nachahmenswert
abgespeichert.
Die Front-Fassade besteht aus roten Klinkern, die alle einzeln aufgemalt wurden.
Bei dieser Fleißarbeit half der zwölfjährige Sohn Karsten, der sich in Vaters
Hobbykeller und an den Geräten zur Holzverarbeitung schon bestens auskennt.
Außerdem ist er fit am Computer und stellt Informationsblätter her, die der
Krippenbauer auslegen kann. Auch hat er am PC die Fotos von allen bisher
entstandenen Kuhl-Krippen archiviert. Und nicht nur die, denn im Hause
entstanden auch viele andere Holzprojekte, wie Schilder oder Figuren, ja sogar
Grabsteine aus Holz. Weil Siegfried Kuhl längst bekannt ist und man überall in
Langenfeld und Monheim über seine Arbeiten stolpert, erhält er auch viele
Reparaturanfragen.
Es ist egal, ob ein winziges Schäfchen sein streichholzdünnes Bein verloren hat, der Widder sein Geweih eingebüßt hat oder gar eine ganze Krippe nach Feuerschaden restauriert werden muss. Kuhl stellt sich auf jedes Problem ein und repariert, ergänzt oder schnitzt wenn nötig die passenden neuen Teile. Einen ordentlichen Vorrat an fertigen Figuren hat er ebenso auf Lager wie eigenhändig vorgeformte Ausstattungsstücke, etwa Ziehbrunnen, Holzhaufen oder Feuerstellen. Außerdem warten hier besondere Fundstücke aus dem Wald auf ihren Einsatz im Krippenbau. Pilze, Wurzeln und Borke kann man immer gebrauchen.
Jede der schmucken und handgefertigten Krippen aus Kuhls Werkstatt ist einfach
oder mehrfach beleuchtet, damit sie auch richtig zur Geltung kommt, wenn es
dunkel ist.
KRIPPEN-ZUTAT
Das Moos, mit dem Kuhl alle Bodenplatten polstert, sammelt er im Schwarzwald.
Die dünne Sorte, die auf Steinen wächst und mit wenig Erde behaftet ist, eignet
sich seiner Erfahrung nach am besten.
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schrieb am 13.12.2006
Schöne Weihnachtskrippen
können in der Stadtgalerie bewundert und selbstverständlich auch erworben werden. Die adventlichen Kunstwerke stammen vom Hobby-Holzschnitzer und Restaurator Siegfried Kuhl. Weitere Infos unter 02173-17441.