schrieb am 16.02.2009
Prunkvolle Postalia
Der Heimatverein feierte im Carl-Becker-Saal mit
kräftigen Kerlen und gelenkigen Funkenmariechen, Bauchredner Fred van Haien und
seinem vorlauten Emu sowie mit jeckem Rock, aber auch musikalischen
Schmusenummern.
Einzug der Westerwald-Sternchen — einer der vielen Glanzpunkte bei der
Postalia-Sitzung. FOTO: Privat
VON DANIEL HADRYS
LANGENFELD Mit heiserer Stimme verspricht Kinderprinz Patrick I.: „Heute
erwartet euch ein tolles Programm, ich fange jetzt damit schon an". Und auch
Prinz Benno I. versichert, dass nach dem offiziellen Teil „die Post abgeht."
Schnell werden zu Beginn der Prunksitzung der Postalia im Carl-Becker-Saal die
Sessionsmedaillen verteilt und Danksagungen ausgesprochen. Die anwesenden Pippi
Langstrumpfs, Clowns und Musketiere dürfen sich auf ein abwechslungsreiches jeckes Potpourri freuen.
Das Rheinische Tanzcorps „Echte Fründe" sorgt mit seinen akrobatischen Einlagen für atemberaubende Momente. Die Herrschaften des Vereins beweisen Muskelkraft und werfen ihre Partnerinnen in schwindelerregende Höhen. Geometrisches Gespür demonstrieren die blau-weißen „Westerwald-Sterne" aus Uckerath, die die Bühne in ihrer Mannschaftsstärke komplett füllen. Mit menschlichen Pyramiden und raffinierten Halbkreis- Formationen in Perfektion sorgen sie für erstaunte Zurufe aus dem Publikum.
„Nüchterner" Bundi
Die Redner des Abends sind zwar weniger bewegungsfreudig, dafür aber um so
komischer. „Dä Bundeswehrsoldat" Hans-Peter Faßbender stützt sich träge auf sein
riesiges Gewehr und berichtet aus seinem mehr oder weniger nüchternen Alltag.
„Mir haben sie wegen Alkohol am Steuer den Führerschein abgenommen. Dabei habe
ich im Auto noch nie was getrunken."
Bauchredner Fred van Halen, besser gesagt sein frecher Vogel „Aky", setzt in
Sachen Zotigkeit noch einen drauf. „Wie heißt ,Herrenunterhose' auf hessisch?
Rüsselsheim", weiß das Federvieh — eine noch eher harmlose Erkenntnis
auszuplaudern. Selbst das Publikum ist vor seinem vorlauten Schnabel nicht
sicher. „Du brauchst mit der Dame gar nicht zu flirten, sie hat schon einen
Mann", rät ihm van Halen, als der Piepmatz verführerisch in Richtung der Gäste
schaut. Der bunte Vogel entgegnet flott: „Nicht mehr lange. Hast du
noch nichts von 2500 Euro Abwrackprämie gehört?" Wie viel Taktgefühl soll man
auch von einem übergroßen Emu erwarten, der sein Herrchen im Tropenanzug und
Gezänkpartner Fred van Haien liebevoll „Scheißerchen" nennt?
„Zollhuus" und „De Fetzer"
Närrisches Liedgut gehört zu Karneval wie Lebkuchen zu Weihnachten. „Zollhuus"
bringen mit flinken Stücken Bewegung in den Saal. Die Band verbindet waschechten
Rock mit jeckem Timbre, wie es sonst nur den Kölnern von „Brings" gelingt. „De
Fetzer" hingegen setzen auf die Schmusenummer und verbreiten mit Schellenkranz
und Akkordeon Karnevalsromantik. Als sie „Ich möcht' so gern mit dir allein auf
einer kleinen Insel sein" anstimmen, verschmelzen die Besucher sofort zu einer
schunkelnden Masse. Und die feiert noch bis in die späte Nacht hinein.
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schrieb am 18.02.2009
Stimmung bis an Bühnendecke
Prunksitzung der Postalia: Ein Höhepunkt nach dem anderen
Langenfeld (rp). Die Prunksitzung des Heimatvereins Postalia im Carl-Becker-Saal
war besetzt mit einem Superprogramm und einem in Hochform agierenden Präsidenten
Jochen Buff, der den Elferrat an seiner Seite hatte. Ihn freute besonders, dass
Bürgermeister Magnus Staehler und sein Stellvertreter Lothar Witzleb der Sitzung
beiwohnten und sich köstlich amüsierten.
Mit dem Besuch des Kinder- prinzenpaares, Prinz Patrick I. und Prinzessin Alicia I., in der Begleitung der Immigrather Clowns startete die vier Stundensitzung.
Fanfarenklänge des Langenfelder Showfanfarencorps ertönten und schon kam der nächste Höhepunkt der Sitzung in den Saal mit dem Langenfelder Prinzenpaar, Prinz Benno I. und Prinzessin Birgit I. mit einem großen Gefolge, dem Rheinischen Tanzcorps Echte Fründe und dem Prinzenfanclub aus Reusrath. Prinz Benno I. beglückwünschte den Heimatverein für seinen Einsatz im heimatlichen Brauchtum und verlieh seine Prinzenorden an Werner Lenßen und Michael Klein. Dem schloss sich das Festkomitee mit Helmut Schoos an und überreichte Jochen Buff und Hans Peter Liever die Orden. Das Tanzcorps Echte Fründe zeigte wie immer tolle Gardetänze.
Der erste Redner des Abends war Peter Fassbender in der Rolle des
Bundeswehrsoldaten, ein richtiger Eisbrecher mit seinen drögen Witzen. Die
Fetzer, eine Gesangsgruppe, wartete mit eigenen Liedern auf und dem Schlager
„Rut sin de Rusen". Das Artistische Tanzcorps "Die Westerwaldsterne", das
Tanzcorps der KV Blau-Weiß Uckerath, mehrfache Deutsche Meister im Gardetanz,
spulten ein Tanzprogramm mit akrobatischen Einlagen ab, da flogen die
Tänzerinnen bis an die Decke der Bühne, das war einfach Spitze. Kommandant
Herbert Becker und Trainerin Nadine Broscheid hatten die Truppe der 38 Akteure
gut vorbereitet auf die Session.
Ob die Zollhus Gruppe Musik mit Gesang, Bauchredner Fred van Halen mit seinem
Acki, die Kolibris, die Musik Comedie Show mit Lieselotte Lotterlappen; das
Tanzcorps der Spitzenklasse in Köln, Kölsch Hännesche und zum Finale die
Erftgold Sound Trompeter, mit der Sitzungskapelle der Rheinischen Musikanten, es
war ein Programm mit vielen Höhepunkten von Hans Peter Liever zusammengestellt
und vom Vorsitzenden Michael Klein dirigiert.
Foto-Album