Lichterzug in Langenfeld-Reusrath am 03.02.2008
 
 
schrieb am 05.02.2008

Helle Freude in dunkler Nacht
Unter dem Motto „Janz Röösroot is'e Lechtermeer” wand sich am Sonntagabend der 3. Reusrather Lichterzug durch das Insektenviertel. Mehr als 10 000 Jecke vergnügten sich, viele davon feierten im großen Festzelt weiter.

VON VERENA KREBS
REUSRATH Lichterketten, Lampions und Fackeln schmücken am Sonntagabend die Häuser und Vorgärten. Tausende Menschen strömen durch die Straßen im Langenfelder Süden, feiern in geöffneten Garagen und wärmen sich an Heizstrahlern und kleinen Feuerchen. Wer die Ohren spitzt merkt schnell, dass die Beleuchtung der Häuser nichts mehr mit Weihnachten zu tun hat: „Viva Colonia” und Ähnliches schallt beim Reusrather Lichterzug aus den Lautsprecherboxen.

Auch wer der Dunkelheit und Witterung entsprechend jeden Moment mit einem um die Ecke biegenden Martinszug rechnet, hat nun keinen Zweifel mehr: Es herrscht die fünfte Jahreszeit und man ist Zeuge eines „in seiner Art einmaligen Spektakels”, so Zugleiter Andreas Buchheim. Zum dritten Mal herrscht helle Freude im und um das Reusrather Insektenviertel. Die Bürgersteige entlang des 1,5 Kilometer langen Zugweges sind lückenlos gefüllt. Buchheim schätzt die Zahl der Besucher auf 10 000 bis 15 000.

„D'r Zoch kütt” verkündet mit leichter Verspätung endlich der erste Traktor, ihm folgen insgesamt 27 Wagen und Gruppen, allesamt bunt geschmückt und vor allem hell beleuchtet. Gut vertreten sind die Schützen, die gleich mit drei Truppen mitziehen. Während die Reusrather mit ihrem Motto „Einer für alle” Teamgeist demonstrieren, heizen die Kollegen aus Mehlbruch-Gieslenberg mit afrikanischem Flair der Menge ein. Ihre Schießfrauen bringen derweil als Marktfrauen Kamelle unters Volk.

Im Kamelleschmeißen lassen sich die Reusrather nicht lumpen: Neben den bekannten Blutwürsten und Strüßjern werfen sie auch Leuchtstäbchen, Briefpapier, elektrische Zahnbürsten und Kühltüten samt Inhalt – wie ein junger Jeck stolz zeigt. Begeistert fängt eine Zuganrainerin ein T-Shirt mit der Aufschrift „Luxuskörper”, allerdings leider in XL, wie sie später lachend feststellt.

Besonders schön sind die Kostüme der Imbacher Karnevalsgesellschaft. Als leuchtende Unterwasserlebewesen schwimmen sie „20 000 Meilen unter dem Meer”, ihr Wagen bahnt sich als U-Boot seinen Weg durch die wogende Narrenschar. Den Klimawandel jedoch, den sie thematisieren, wünscht sich so mancher Narr zumindest für kurze Zeit sehnlichst herbei. Denn kalt ist es, da hilft gegen Ende des Zugs auch kein noch so wildes Schunkeln mehr. Und so herrscht schon vor Ende des Feuerwerks, welches den Abschluss des Zuges krönte, großer Andrang auf das gut beheizte, aber leider, trotz erneuter Vergrößerung auf nun 1000 Plätze, ausverkaufte Festzelt. Resümee des Abends: Ein wirklich stimmungsvoller Zug, mit familiärem Straßenfestcharme, aber nächstes Jahr mit noch einem dicken Paar Socken mehr...

INFO
Reusrather Lichterzug

Der Reusrather Lichterzug ist in seiner Art in Deutschland einmalig. Denn anders als bei den bekannten Geisterzügen, die ebenfalls nach Einbruch der Dunkelheit stattfinden, werden Kamelle geschmissen und die Thematik der Kostüme ist nicht nur auf Gruselwesen begrenzt.

Die Idee zum Zug hatte der RCC (das Rüsrother Carnevals Comitee e.V.), als er vor drei Jahren das Freizeitangebot in Reusrath, speziell für Kinder, verbessern wollte.

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  schrieb am 06.02.2008

Reusrath: Ein Stadtteil im Lichtermeer
Tausende Jecken am Wegesrand ließen sich von dem Lichterzug vertaubern

Langenfeld (sp). Hell leuchtende Himmelsstrahler, die in rhythmischen Bewegungen über Reusrath tanzten, machten auch den Jecken weit über Langenfeld hinaus deutlich: „Janz Röösroot is'e Lechtermeer”.

Zum dritten Mal organisierte das Rüsrother Carnevals Comitee e.V. einen Lichterzug — und in diesem Jahr säumten noch mehr Jecken den Straßenrand, um sich von dem hellen Schein tausender bunter Lämpchen verzaubern zu lassen. Größer. schöner und bunter präsentierte sich der diesjährige Umzug. Die Jecken hatten fleißig getüftelt und viele tolle Ideen – mal mit viel, mal mit weniger Watt — umgesetzt.

Teuflisch gut war zum Beispiel das „Höllische Spektakel bei den himmlischen Schwestern”. Auf dem Wagen fuhren Teufel mit leuchtenden roten Hörnen mit, während die Engel als Fußgruppe im strahlenden Weiß durch die Straßen zogen. Mit einer unglaublichen Watt-Power machten die „Freunde des Lichtes” die Nacht zum Tag. Discokugeln und bunte Lampen sorgten für ein einmaliges Farbenmeer. Selbstverständlich gehörte auch ein mächtiger Himmelsstrahler zu ihrem Repertoire. Auch die Reusrather Jungschützen zielten mit einem satten Spot in den Himmel. Die Fußballer der SG Reusrath hatten sogar ein Spielfeld samt „Flutlicht” mitgebracht. Die Musikgruppe Jim Button's ließ es auf einer mobilen Bühne so richtig krachen. Das Rüsrother Carnevals Comitee e.V. versprühte in diesem Jahr Urlaubsstimmung auf dem Lichterzug, genauso wie ihr Nachwuchs. Das Motto lautete „Hawaii” Passend dazu trugen sie knallbunte Hemden – genauso bunt wie der „Alaaf-Schriftzug” an ihrem Wagen, der in verschiedenen Farben aufflackerte.

   

Aber auch Gruppen, die ihre sehenswerten Kostüme mit wenigen Lichterketten gezielt aufwerteten, waren eine Augenweide. Mit dabei waren auch die Narrenfürsten, darunter das Langenfelder Prinzenpaar, Prinz Peter II. und Prinzessin Helga I., sowie das Kinderprinzenpaar der Posthornstadt, Niklas I. & Lara I.

Die Jecken am Wegesrand ließen sich auch nicht lumpen. Sowohl die Kostüme, als auch die Häuser wurden mit viel Licht ausgestattet. Im Anschluss an den Umzug startete im Festzelt auf dem Marktplatz eine große Lichterparty. Krönender Abschluss war ein tolles Feuerwerk.
 


vor- und nach dem
Lichterzug

 
Lichterzug