Gegen 14 Uhr wurde es denn richtig voll im westlichen Stadtteil am Rhein.
Elefanten, lila Kühe, Engel in sündhaft kurzen Röckchen, Cowboys, Schlümpfe,
Polizisten, Bären, Bienen und andere Gestalten säumten den Zugweg. Nach dem
Motto "WM lässt grüßen" hatten sich einige als Fußbälle getarnt oder ihre
Deutschland- Schals und Fahnen wieder aus dem Schrank gekramt.
D'r Zoch setzte sich gegen 14.30 Uhr in Bewegung, den Anfang machte der
Wagen des Dreigestirns der Session 2005/2006. Das erste rein weibliche
Trifolium konnte noch einmal Kamelle schmeißen und sich von den Jecken auf
der Straße verabschieden.
"Hetdörp 150 Johr, wesst er noch, wie et fröher wor" lautete das Motto, das
auf den Geburtstag der Stadtrechte hinweisen sollte. Entsprechend hatten
sich einige Fußgruppen und Wagenschmeißer in Verkleidungen geworfen, die an
mehr oder weniger vergangene Zeiiten erinnerten. Mittelalterliche Gewänder
auf einem Burg-Wagen, wandelnde Welthölzer - bezugnehmend auf die früher in
Hitdorf ansässige Zündholzindustrie - und natürlich einige mächtige Schiffe
mit Seenmännern waren Teil des Narrentrecks. Die Katholische Grundschule
Stephanus Hitdorf drehte den Spieß um. Sie ging - so gar nicht
geschichtsträchtig - mit einer Gruppe als Marsmännchen in Silber und Gold.
Der passende Spruch dazu: "Hetdörp en 150 Johr, Pänz sin de Zukunft, dat es
klor".
Neben den ortsansässigen Jecken fuhren und liefen auch Narren aus dem
Nachbarstadtteil Rheindorf, aus Monheim und Langenfeld und sogar aus Köln
und Düsseldorf mit. Von den Wagen flogen Kamelle, aber auch Wurst,
Taschentücher, Mützen und Möhren. Die Kleinen brüllten in beachtlicher
Lautstärke. Ein Indianer, ebenfalls Teil einer Fußgruppe, ließ sich davon
nicht beirren. Er startete einen Gegenangriff und schrie einfach selbst
lachend nach Kamelle. Und weil Hitdorf ein Dorf ist, waren von der
Straßenseite auch immer wieder Sätze zu hören sie "Hey Pitter, schmiss jet!",
grüßten sich laufende und stehende Jecken mit Küsschen und Alaaf.