Karnevalszug in Hitdorf am 16.02.2007
 
 
 
 
  schrieb am 18.02.2007
Elefanten, lila Kühe und andere Gestalten
 
Die bunte Narrenschar fand sich eine ganze Weile vor Zugbeginn im Hitdorfer Ortskern ein, sang und schunkelte sich in Vorfreude auf den närrischen Lindwurm warm. Die Häuser entlang der Hitdorfer Straße waren teils mit Luftballons, Girlanden und Clowngesichtern geschmückt, und aus manchen Fenstern duftete es nach Bratwurst.
 
 
BILD: KRIEGER
Der Hetdörper Zoch hat Hätz. Das sehen nicht nur jene so, die den Zug selbst gestalten.
 Die Parade wurde nicht nur von Jahr zu Jahr länger, auf der Hitdorfer Straße wird's auch immer enger.
 

Gegen 14 Uhr wurde es denn richtig voll im westlichen Stadtteil am Rhein. Elefanten, lila Kühe, Engel in sündhaft kurzen Röckchen, Cowboys, Schlümpfe, Polizisten, Bären, Bienen und andere Gestalten säumten den Zugweg. Nach dem Motto "WM lässt grüßen" hatten sich einige als Fußbälle getarnt oder ihre Deutschland- Schals und Fahnen wieder aus dem Schrank gekramt.

D'r Zoch setzte sich gegen 14.30 Uhr in Bewegung, den Anfang machte der Wagen des Dreigestirns der Session 2005/2006. Das erste rein weibliche Trifolium konnte noch einmal Kamelle schmeißen und sich von den Jecken auf der Straße verabschieden.

"Hetdörp 150 Johr, wesst er noch, wie et fröher wor" lautete das Motto, das auf den Geburtstag der Stadtrechte hinweisen sollte. Entsprechend hatten sich einige Fußgruppen und Wagenschmeißer in Verkleidungen geworfen, die an mehr oder weniger vergangene Zeiiten erinnerten. Mittelalterliche Gewänder auf einem Burg-Wagen, wandelnde Welthölzer - bezugnehmend auf die früher in Hitdorf ansässige Zündholzindustrie - und natürlich einige mächtige Schiffe mit Seenmännern waren Teil des Narrentrecks. Die Katholische Grundschule Stephanus Hitdorf drehte den Spieß um. Sie ging - so gar nicht geschichtsträchtig - mit einer Gruppe als Marsmännchen in Silber und Gold. Der passende Spruch dazu: "Hetdörp en 150 Johr, Pänz sin de Zukunft, dat es klor".

Neben den ortsansässigen Jecken fuhren und liefen auch Narren aus dem Nachbarstadtteil Rheindorf, aus Monheim und Langenfeld und sogar aus Köln und Düsseldorf mit. Von den Wagen flogen Kamelle, aber auch Wurst, Taschentücher, Mützen und Möhren. Die Kleinen brüllten in beachtlicher Lautstärke. Ein Indianer, ebenfalls Teil einer Fußgruppe, ließ sich davon nicht beirren. Er startete einen Gegenangriff und schrie einfach selbst lachend nach Kamelle. Und weil Hitdorf ein Dorf ist, waren von der Straßenseite auch immer wieder Sätze zu hören sie "Hey Pitter, schmiss jet!", grüßten sich laufende und stehende Jecken mit Küsschen und Alaaf.
 

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