Karnevalszug in Hitdorf am 04.02.2005
 

„Hoch das Bein im Hexenkessel Hitdorf
Meerjungfrauen, Wassermänner und andere Wesen des Ozeans dominierten den Zoch

Bei echtem Traumwetter feierten Tausende ausgelassener Jecken am Freitag den ersten Zoch der Session in Hitdorf

VON GERRIT' KRIEGER
Schöner hätten es sich die Närrinnen und Narren in Hitdorf kaum wünschen können: Strahlender Sonnenschein bescherte den Tausenden von Besuchern am Wegesrand am Freitag beim Zoch durch den Stadtteil geradezu traumhafte Temperaturen. Und die Jecken taten das Ihre, um den Stadtteil in frühlingshaft-bunte Farben zu tauchen: Sträflinge und Blumenkinder, Nonnen und Schiffskapitäne, Zauberlehrlinge, flotte Bienen und ungezählte andere Kostümierte säumten den Zochweg. Und auch der Narrentreck selbst präsentierte sich erneut in farbig-fröhlicher Vielfalt.

Dabei dominierten diesmal eher traditionelle Kamevals-Motive: Diverse Gruppen kamen in Clowns- und Indianerkostümen. Am häufigsten allerdings waren im närrischen Lindwurm Meerjungfrauen, Wassermänner und andere Wesen des Ozeans vertreten – ganz so, wie es sich die Erfinder des Zug-Mottos "Lot jonn, lot jonn, Hetdörp weed nit ungerjon!" in Anspielung auf die Nähe zu Vater Rhein gewünscht haben mögen. Mittendrin schipperte der Hitdorfer Geselligkeitsverein ,.Rheinpiraten" mit seinem prachtvollen Piratenschiff durchs Geschehen.

Einige andere nahmen's mit dem Grundthema nicht so genau, ergänzten deshalb aber nicht weniger glänzend das bunte Treiben: Die "jecken Hitdorfer" kamen mit einer kleinen, aber feinen, fahrbaren Zirkus-Manege samt Zirkus-Direktor und „wilden” Tieren, die Männer von der "Alte Herren SF Baumberg" hatten ihre Gefährt kurzerhand in eine Südsee-Insel verwandelt – und grüßten von droben als flotte Hawaii-Mädchen samt Blumenkränzen und falschen Brüsten.

Klar, dass auch die kurz bevorstehende Landesgartenschau in Leverkusen bei den Hetdörper Jecken zum Thema gemacht wurde. Die KG Rhingdörp Alaaf, mit einem der aufwändigsten Wagen im Zech, reflektierte die Sache allerdings eher kritisch: Unter der hydraulisch hoch-fahrbaren Blumenwiese zeigte sie die giftige Altlast. Aufschrift auf dem Wagen: "Laga – Lasst alten Giftmüll aufblühen."

Und noch jede Menge anderes gab es im Zoch sehen: Die Gruppe „Do jewenste dich draan” zog über Praxisgebühr und teure Gesundheitsleistungen her, die „Hetdörper Jecke Wiever" kamen im Grusel-Look als schaurig-schöne Hexen samt Hakennasen und Reisigbesen. Die Imbacher Karnevalsgemeinschaft wagte dagegen jeck-futuristisch einen Blick 300 Jahre in die Zukunft und „flog” im schwebenden Taxi durch den schönen Stadtteil. Wie die Hitdorfer sich fühlen, wenn Karnevalsfreitag ihr Zoch marschiert? – Keiner hätte es treffender auf den Punkt bringen können als der„KC Voll Dropp” mit seinem Plakat: „Hetdörp – Mittelpunkt im Fastelovends-Universum.”
 

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